Herzretter für den Ernstfall: Neuer Defibrillator stärkt Sicherheit auf der Freundschaftsinsel
Medizinische Notfälle bei Sportveranstaltungen sind keine Seltenheit – auch nicht bei trainierten Sportlerinnen und Sportlern oder Zuschauern. Schwalm-Eder-Kreis und Sportkreis Schwalm-Eder unterstützen gemeinsam mit dem Landessportbund die Anschaffung von Defibrillatoren.
Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen. Um im Ernstfall schnell helfen zu können, wurde auf der Freundschaftsinsel in Melsungen jetzt ein automatisierter externer Defibrillator (AED) installiert.
Der lebensrettende Defibrillator befindet sich im Gang vor den Umkleidekabinen im Sporthaus des Melsunger Fußballvereins 08 am Schwarzenberger Weg. AEDs sind einfach zu bedienen und benötigen kein medizinisches Fachwissen. Die Geräte erklären jeden Schritt selbstständig und erkennen automatisch, ob es sich bei der betroffenen Person um einen Erwachsenen oder ein Kind handelt. Dadurch sind Fehlbedienungen nahezu ausgeschlossen.
Der Vorsitzende des Melsunger Fußballvereins 08, Nils Weigand, zeigte sich dankbar für die Unterstützung bei der Anschaffung. Mit dem neuen Gerät werde die Sicherheit für Sportlerinnen, Sportler und Besucher des Geländes deutlich erhöht. Gerade bei einem Herzstillstand sei jede Minute entscheidend. Zum Standort erklärte Weigand, dass eine Außenmontage wegen möglicher Vandalismusschäden nicht infrage kam. Da das Sporthaus jedoch bei Trainings, Spielen und Veranstaltungen geöffnet ist, sei der schnelle Zugang jederzeit gewährleistet.
Auch Sportkreisvorsitzender Markus Reckziegel unterstrich die Bedeutung von AEDs auf Sportanlagen. Mit den neuen Fördermöglichkeiten sei es realistisch, Sportplätze im Schwalm-Eder-Kreis flächendeckend auszustatten. In allen kreiseigenen Sporthallen seien Defibrillatoren bereits vorhanden.
Förderung möglich
Bei der offiziellen Übergabe erklärte der Sportbeauftragte des Schwalm-Eder-Kreises, Jörg-Thomas Görl, dass es sich um den ersten AED handelt, der über ein neues, besonders unbürokratisches Fördersystem beschafft wurde. Die Finanzierung erfolgt gemeinschaftlich: Der Landessportbund Hessen übernimmt 50 Prozent der Kosten, Sportkreis und Landkreis tragen jeweils 12,5 Prozent. Der verbleibende Eigenanteil von 25 Prozent wird vom jeweiligen Verein übernommen. Für die Kommunen entstehen keine Kosten.
„Ich freue mich, dass wir gemeinsam die Anschaffung der Defis unterstützen. Das zeigt einmal mehr, dass der Sport bei uns einen hohen Stellenwert hat und wir sowohl die Sporttreibenden, wie auch die Zuschauenden mit ihrer Gesundheit im Blick haben“, so Landrat Winfried Becker.
Je nach Ausstattung und Montageort liegen die Kosten für ein AED-Gerät zwischen 1.200 und 1.500 Euro. Der Eigenanteil der Vereine beträgt damit rund 300 Euro – eine Investition, die Leben retten kann. Förderanträge können bei der Sportförderung des Schwalm-Eder-Kreises gestellt werden (E-Mail: sport@schwalm-eder-kreis.de, Telefon: 05681 / 7754060).
Alle Beteiligten waren sich einig: Die schnelle Verfügbarkeit eines Defibrillators kann im Notfall den entscheidenden Unterschied machen – auch wenn man hofft, dass das Gerät nie zum Einsatz kommen muss.