Sechs neue Drehleitern für nordhessische Feuerwehren
Feuerwehrarbeit ist Teamarbeit. Auch über die eigene Wache hinaus. So haben die Brandschützer in Kassel, Baunatal, Vellmar und Felsberg sechs modernste Drehleitern in ihrem jeweiligen Fuhrpark als Ergebnis Interkommunaler Zusammenarbeit (IKZ).
Dies bündelte das Vergabeverfahren, sparte Nerven und den kommunalen Kassen bares Geld. Bei einer Gesamtinvestitionssumme von 4,8 Millionen Euro wurden die städtischen Haushalte mit sechsstelligen Summen entlastet.
„Eine gute technische Ausstattung ist die Grundlage für erfolgreich absolvierte Einsätze. Daher tun wir gut daran, die Feuerwehren so modern auszurüsten, wie es nur geht“, betonen Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller und die Landräte Winfried Becker (Schwalm-Eder-Kreis) und Andreas Siebert (Landkreis Kassel).
Die zehn Meter langen Fahrzeuge, die über eine üblichen Fahrzeugbreite von 2,50 Metern verfügen, sind wahre Himmelsstürmer: Mit einer Rettungshöhe von 32 Metern übertreffen sie Vorgänger-Fahrzeuge um ganze zwei Meter. Innovativ ist die Funktion, das letzte, etwa vier Meter lange Leiter-Segment mit dem Rettungskorb abknicken zu können. So können beispielsweise zurückliegende Dachgauben erreicht werden. Eine Situation, die den Rettungskräften im Einsatzgeschehen immer wieder begegnet. Die sechs neuen Drehleiter, von denen drei in Kassel stehen werden, ersetzen Fahrzeuge, die teilweise schon 30 Jahre bei Einsätzen genutzt wurden.
Tobias Winter, Leiter der Feuerwehr Kassel, unterstreicht für die beteiligten Feuerwehr-Verantwortlichen den Nutzen der IKZ: „Bei Aus- und Fortbildung der Fahrzeugbesatzungen können wir weitere Synergien nutzen und auch im Einsatzgeschehen kann man auf eine gleiche technische Ausstattung zurückgreifen“. Ganz nebenbei kann auch bei den Folgekosten noch Geld eingespart werden. Denn gemeinsame Terminplanungen bei erforderlichen Wartungen mindern die Anfahrtskosten der Servicefirmen.
Europaweites Vergabeverfahren war notwendig
Die Beschaffung von Fahrzeugen stellen insbesondere ehrenamtlich Kräfte bei den Freiwilligen Feuerwehren und auch die Mitarbeiter der städtischen Verwaltungen vor besondere Herausforderungen. Daher wurde mit der Durchführung eines rechtssicheren, europaweiten Vergabeverfahrens und der Projektbegleitung ein spezialisierter, externer Dienstleister beauftragt. Die Kosten hierfür wurden auf alle Städte aufgeteilt. „Wir sind in Hessen nicht nur auf der Landkarte ganz oben, sondern auch im regionalen Denken und der Zusammenarbeit“, betonen Heiko Lehmkuhl, Brandschutzdezernent der Stadt Kassel sowie die Bürgermeister Henry Richter (Baunatal), Manfred Ludewig (Vellmar) und Dr. Björn Vaupel (Felsberg) als politisch Verantwortliche.
Die enge Zusammenarbeit beim Drehleiter-Beschaffungsprojekt hat sich bewährt, so dass man die Teamarbeit bei der Beschaffung im bedeutsamen Bereich der Feuerwehren weiterverfolgen wolle.