Mehr Bewerbungen durch bewusste Praktikumsgestaltung
Bilden Sie in Ausbildungsberufen aus, die traditionell häufiger von Männern ausgeübt werden? Oder finden sich in Ihren Bildungsgängen vor allem weibliche Interessierte? Dann könnten Sie die Zahl an Bewerbungen wahrscheinlich deutlich steigern, wenn Sie aktiv auch auf die jeweils „andere Hälfte“ der Schulabgängerinnen und Schulabgänger zugehen. Dabei hilft eine klischeefreie Praktikumsgestaltung.
Für Unternehmen sind sie eine gute Möglichkeit, Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Für Jugendliche bieten sie eine ideale Möglichkeit, sich auszuprobieren und herauszufinden, ob eine Tätigkeit zu ihren Stärken, Talenten und Interessen passt. Damit gehören Praktika zu den wichtigsten Bausteinen im Berufswahlprozess junger Menschen.
Doch viele junge Menschen schließen bestimmte Berufe und damit Praktika aus, weil sie vermeintlich nicht zum eigenen Geschlecht passen. Geschlechterklischees schränken das Berufswahlspektrum junger Menschen stark ein. Viele Berufe auf dem Arbeitsmarkt sind entweder stark männlich oder stark weiblich dominiert.
Um Geschlechterstereotypen bereits in der Phase der beruflichen Orientierung entgegenzuwirken, sollten Praktika möglichst klischeefrei durchgeführt werden. Dazu hat die Initiative Klischeefrei zusammen mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Praktikumsleitfaden veröffentlicht.
Der Leitfaden stellt auf zwei Seiten übersichtlich dar, welche Punkte Unternehmen und Betriebe bei der Vorbereitung und Durchführung beachten sollten, um auch das jeweils unterrepräsentierte Geschlecht für ein Praktikum und die damit verbundenen Tätigkeiten zu begeistern. Sie können den Praktikumsleitfaden hier herunterladen oder über die Servicestelle der Initiative Klischeefrei oder auch über die DIHK beziehen.
Hintergrund
Die Initiative Klischeefrei verfolgt das Ziel, jungen Menschen eine Berufs- und Studienwahl zu ermöglichen, die nach individuellen Stärken und Talenten erfolgt und unabhängig von Klischees und Geschlechterstereotypen ist. Mittlerweile unterstützen rund 700 Partnerorganisationen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft die Initiative.