Mehr Sicherheit für werdende Mütter bei außerklinischen Geburten: Hebammen unterstützen künftig im Rettungsdienst
Der Schwalm-Eder-Kreis stärkt die Versorgung werdender Mütter: Künftig unterstützen 14 Hebammen den Rettungsdienst bei Geburten außerhalb von Kliniken. Das neue Angebot sorgt für mehr Sicherheit und fachliche Begleitung.
Im Schwalm-Eder-Kreis unterstützen künftig 14 Hebammen den Rettungsdienst bei Einsätzen rund um Geburten außerhalb von Kliniken. Der Landkreis ist damit der zehnte in Hessen, der das Konzept „Hebammen im Rettungsdienst“ umsetzt – ein Modell, das sich bereits in mehreren hessischen Kreisen bewährt hat. Ziel ist es, die Versorgung von Mutter und Kind bei unerwarteten Geburten oder gynäkologischen Notfällen außerhalb einer Klinik noch sicherer zu machen.
„Die Kooperation zwischen den Hebammen, den Rettungsdiensten und dem Landkreis als Rettungsdienstträger schafft zusätzliche Sicherheit für werdende Mütter“, betonte Landrat Winfried Becker beim offiziellen Start des Projekts. „Unsere Hebammen im Kreis verfügen über eine großartige Kompetenz. Sie sind für die werdenden Mütter vertraute Personen mit emotionaler Bindung und Bezug.“
Im Schwalm-Eder-Kreis werden die Hebammen künftig immer dann alarmiert, wenn in der Leitstelle nach einem Notruf das Einsatzstichwort „einsetzende Geburt“ vergeben wird – unabhängig davon, ob zusätzlich ein Notarzt eingesetzt wird. Außerdem können Hebammen auch nachgefordert werden, wenn Rettungsdienstpersonal bereits vor Ort ist und eine geburtshilfliche Unterstützung benötigt.
Statistisch kommt es im Schwalm-Eder-Kreis zirka zwei Mal im Monat zu einem Einsatz mit dem Stichwort „einsetzende Geburt“. Das bedeutet nicht, dass es immer zu einer tatsächlichen Geburt kommt – die Vorbereitung und Sicherheit stehen hierbei im Vordergrund.
Die Alarmierung erfolgt über das System HessenAlarm direkt auf die Mobiltelefone der teilnehmenden Hebammen. Diejenige, die sich in der Nähe des Einsatzortes befindet und verfügbar ist, übernimmt den Einsatzauftrag.
Da Geburten für das Rettungsdienstpersonal seltene Einsätze darstellen, bringt die Anwesenheit einer Hebamme wertvolles Fachwissen in der Geburtshilfe mit ein – von der medizinischen Betreuung bis zur emotionalen Unterstützung der werdenden Eltern. Zur Ausstattung der Rettungswagen gehört künftig auch ein spezielles Geburtsset.
Landrat Winfried Becker dankte den Hebammen für ihr Engagement und ihre Bereit-schaft, das Projekt mit Leben zu füllen und so einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von Mutter und Kind im Schwalm-Eder-Kreis zu leisten.
Hintergrund
Das Konzept „Hebammen im Rettungsdienst“ wurde erstmals im Main-Kinzig-Kreis erprobt und inzwischen in mehreren Landkreisen erfolgreich umgesetzt. Es zielt darauf ab, werdenden Müttern bei unvorhersehbaren Geburten außerhalb der Klinik eine si-chere und qualifizierte Betreuung zu bieten. Besonders im ländlichen Raum, wo Kliniken mit Geburtsstationen zunehmend seltener werden und die Wege länger sind, leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge.
Interessierte Hebammen, die sich am Projekt beteiligen möchten, können sich an den Fachbereich Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen des Schwalm-Eder-Kreises wenden:
Kontakt:
Uwe Wunsch
Rettungswesen und Zentrale Leitstelle
Telefon: 05681 775-3702
E-Mail: uwe.wunsch@schwalm-eder-kreis.de